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Über Fußschalen

Das Hobby sollte ja auch bezahlbar bleiben

und der Platz zum Aufstellen und  Abstellen des Gesammelten war nicht unbegrenzt: f3.16Fußschalen waren die ganzen Jahre hindurch auch auf den Trödelmärkten ziemlich teuer und die großen “Centerpieces” besonders. Also hab ich darauf ganz verzichtet und bei den Fußschalen Zurückhaltung geübt. Deshalb ist dieses Kapitel etwas kurz.

Die Funktion der vorhandenen Stücke wird in den Musterbüchern unterschiedlich angegeben. Manchmal ist von Zuckerschale die Rede, manchmal von Obstschale, auch coupe à dessert. Gelegentlich werden sie mit Deckel geliefert, es gibt sie auch in mehreren unterschiedlichen Größen. Wie  die Schalen wurden sie häufig nach dem Herausnehmen aus der Preßform verwärmt und weiter bearbeitet.

Die Ur-Form der Fußschale ist der Kelch. Gefäß und Wort wurden wohl mit der Ausbreitung des Weinbaus durch die Römer in Mitteleuropa und England eingeführt (Lat. calix, Fr. calice, Engl. chalice, Ahd. kelich). Eine besondere Rolle spielt der Kelch in der christlichen Liturgie als Meßkelch. Auch wenn wir aus Kunstgeschichte oder heutigem Gebrauch als Material eher Edelmetall, tw. reich verziert und mit Edelsteinen besetzt, kennen, war Glas, besonders in der Frühzeit der christlichen Kirche, häufig das Material, aus dem der Meßkelch bestand. Fußteil, Nodus und Cuppa waren die ursprünglichen Formelemente. Der älteste deutsche Meßkelch – der Tassilokelch aus dem 8. Jh. – erinnert noch stark an das römische Vorbild, das aus zwei umgekehrt zusammengefügten Kelchen bestand. Der Stiel hat sich im Laufe des Mittelalters  entwickelt.

Zu den Bildern Fußschalen.

© Copyright 2001-2008  Simon Becker.  Stand dieser Seite: Donnerstag, 2. Oktober 2008