|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
02.01 Großer Becher
-
Farblos.
-
H: 10 cm; D: 7,7 cm
-
Herst.: Baccarat.
-
Form und Dekor: Zylindrisch. Breiter Mundrand, oben geschliffen. Wandung "gotisierend": Auf gekörntem
Grund 8 Spitzbögen mit eingeschriebenen Dreipässen. Darin sechseckige Rautensterne, darunter Kreuzblume. Unterer Abschluß: wagrechte Kerben. Aufwendig gestalteter Fuß: Acht fein gekerbte Halbkegel laufen auf
eine geschliffene ("gekugelte") Pseudo-Abrißmarke zu. (Zur Abrißmarke s. Mucha, "Mechanization", S. 7 u. 8.)
-
Fast "weißes" Kristallglas, ca. 500 g schwer, tadelloser Abdruck des Reliefdekors. Geringe Absplitterungen am
Mundrand innen. Die Zwei in Klammern hinter der Fabrikationsnummer ist die Größenangabe: Wasserglas.
-
Abb. Launay Hautin 1840, planche 12 "Gobelets. No. 1057 (2) B[accarat]." Der letzte Becher in der 6.
(letzten) Reihe.
-
Der Becher wurde auch in Belgien hergestellt. Im 3. Katalog von Val-Saint-Lambert (1839) erscheint er auf pl
. 14: "2e Partie - Pièces diverses No. 400 - Gobelets - m[oulure] arcades gothique [!] sur petits pieds."
-
Auch noch MB 1843, pl. 4 "3e Partie - Moulures en plein - Gobelets - No. 173, Gothique, arcades, sablé à
petit pied"; Größe 2 in "Cristal" und Demi Cristal".
-
In Patrimoine, S. 91, oben links ist ein gleicher Becher mit 9,5 cm Höhe "
L. Zoude et Cie" zugewiesen und "entre 1838 -1843" datiert. Zuweisung und Datierung sind möglicherweise darauf zurückzuführen, daß ein
Katalog, der sich in Namur befindet, ein Gemeinschaftskatalog von Val-Saint-Lambert und Zoude sein könnte.
Die Verkaufsgemeinschaft der beiden Glashütten ist für die Jahre 1839 bis 1844 nachgewiesen. Tatsächlich
jedoch ist der Katalog - bis auf das Titelblatt - völlig identisch mit dem 3. Katalog von VSL, wenn auch die
Seite mit den mehrsprachigen Hinweisen sich in den beiden Katalogen jeweils an einer anderen Stelle befindet.
02.02 Großer Becher
-
Farblos.
-
H: 9,8 cm; D(Mundrand): 7,7 cm.
-
Herst.: Baccarat und St. Louis.
-
Form und Dekor: Zylindrisch mit abgesetztem achtpassigen Fuß. Unterseite Sternschliffimitation und
Spitzsteinel. Wandung: Achtfach senkrecht unterteilt; Schälschliffimitation mit Spitzsteinelfries in der Mitte. Muster: "Diamants et feuilles".
-
Abb.: Launay Hautin 1840 (G),
pl. 9 "Service à [diamants] et feuilles. B. No. 703 (1 à 8). Gobelet cylindrique." Auch pl. 12 "Gobelets. No 1043. ..." Dort B und St. L. als Hersteller angegeben.
-
Auch schon in den Tarifen von Launay Hautin von 1834 und 1838, allerdings ohne Abbildung
-
Unser Becher wohl Größe 2 wie vor.
-
Dickes, klares und schweres Glas (ca. 680 g). Einige Absplitterungen an Mundrand und Blättern. Kratzer im
Innern.
- Das Muster "Diamants et feuilles" findet man - auch unter diesem Namen- auch schon in den 3 frühen Katalogen von
Vonche , VSL und Zoude, aber nicht auf den dort abgebildeten "Gobelets No. 2".
02.03 Großer Becher
- Farblos.
- H: 10,4 cm; D (Mundrand): 7,9 cm.
- Herst.: Baccarat.
- Form und Dekor: Fast zylindrisch, Korpus achteckig, Mundrand rund. Auf 8 breiten Feldern je zwei
aufgesetzte Schuppen oder Schilde, getrennt durch einen Absatz mit schmalen Kerben, die wohl nicht eingeschliffen sind. Stand überschliffen, Boden ausgekugelt. Vermutlich Größe 2.
- Fast makelloses schweres Kristallglas.
- Abb. MB Launay Hautin ca. 1841, pl. 80. Pièces diverses. Gobelet cylindrique, m. écailles coupées de filets.
No. 2493. B. (1 à 8). Als Teil eines Tafelservices, das eine ganze Seite einnimmt, nochmal pl. 92. Da mit der Nr. 2753.
02.03.1 Großer Becher
- Farblos, Golddekor.
- H: 11,2 cm; D(Mundrand): 8,2 cm.
- Herst.: Baccarat.
- Form und Dekor: wie vor. (02.03). Größere Ausführung. Zusätzlich florales Golddekor auf den Schuppen; tw. berieben.
02.04 Großer Becher
- Farblos.
- H: 10,6 cm; D (Mundrand): 8,3 cm.
- Herst.: St. Louis
- Form und Dekor: Zylindrisch. Breiter Mundrand. Aufwendig gestalteter Boden: zwischen 6 keilförmigen
Wülsten ebenso viele Sektoren mit 'Rehboschen', alles strahlenförmig in der Mitte zusammenlaufend. Das Dekor der Wandung besteht aus 2 Reihen gegeneinander versetzter Rauten , die wiederum mit
rautenförmigen Spitzsteineln gefüllt sind. Zwischen den Rauten diagonal verlaufende Kerbreihen. Die halben Rautenfelder oben und unten sind mit 'Rehboschen' gefüllt.
- Abb. Launay Hautin 1839, pl. 12. Gobelets. No. 1040 (2). St.L. M. lozanges de diamants.
- Die Zeichnung ist durchgestrichen. Der Becher ist zum Zeitpunkt der Herausgabe des Musterbuches (1838/39) nicht mehr im Programm.
02.05 nicht besetzt.
02.06 Großer Becher
02.07 Großer Becher
-
Farblos.
-
H: 9,8 cm; D (Mundrand): 8,0 cm.
-
Herst.: Baccarat und St. Louis.
-
Form und Dekor. Zylindrisch. Mit breitem Mundrand. Abgesetzter Fuß ähnlich wie bei 02.02:
8 Cabochons außen, auf der Unterseite mit Fächerdekor, Sternschliff-imitation, Auskugelung in der Mitte.
-
Die Wandung ist 8fach unterteilt: Unten wagrechte Kerben, darüber 'draperies' und
-
4 gesternte Plattsteinel in einer Raute. Der dreieckige Raum zwischen den Rauten
-
oben mit Fächerdekor ausgefüllt.
-
Abb. Launay Hautin 1839, pl. 12 "Gobelets, No. 1044 (2 &3) B et St.L., m. à amandes et diamants
étoilés." Die Zeichnung ist durchgestrichen.
2.08 Großer Becher
-
Farblos.
-
H: 9,7 cm; D: 7,5 cm.
-
Herst.: Baccarat.
-
Form und Dekor: Zylindrisch, rund. Breiter Mundrand. Die Wandung ist durch senkrechte Kerben in 6 Felder
unterteilt, die s-förmige Arabesken auf gekörntem Grund enthalten. Die Kerben setzen sich unter der Bodenplatte fort und enden vor einer ausgekugelten (Pseudo?-) Abrißmarke.
-
Abb. Launay Hautin 1839, pl. 12 "Gobelets, No. 1031 (2 à 8) B., m. sablée et arabesques." (Auf der
Zeichnung ist das S nicht seitenverkehrt!)
-
Ein kleinerer Becher - wahrscheinlich Größe 3 - mit diesem Muster gehörte zu den Stücken, die der
Direktor von Baccarat 1834 nach der Gewerbeausstellung in Paris dem Keramikmuseum von Sèvres schenkte. Dort ist er noch. (Inv. Nr. 1717 -11). Freundliche Auskunft von Frau Antoinette Fa-Hallé,
Direktorin des Museums in Sèvres.
-
S.a. Brongniart, S. 347, 36. a.
-
S.a. Ennès, S. 71, Bildunterschrift: "-Gobelet, v. 1834. Cristal moulé. H: 0,075. [Meine Hhbg] Baccarat.
Sèvres, musée national de Céramique (Don Godard, 1834)."Und der hat nun eine längere Geschichte! Er erscheint zum ersten Mal im
d'Artigues Tarif [S. 24] "Moulures en Plein. Gobelets cylindriques. No. 3. Sablé et arabesques." Das ist jener Teil (bestehend aus 4 Seiten - siehe Kollation), der im 2. Tarif von
Val-Saint-Lambert (um 1830) wieder auftaucht. Danach wird der Becher mit einem einfacheren Fuß noch längere Zeit im Programm von Val-Saint-Lambert (und tw. Zoude) bleiben. Siehe MB Val-Saint
-Lambert 1839, pl. 14, Pièces diverses. Gobelets. No. 405, m. sablée arabesques (meine Hhbg.). Auch noch Tarif 1843 und 1847 (da auch nur in Größe 3!).
- Vgl. Fußglas 02.17
02.09 Großer Becher
- Farblos.
- H: 9,7 cm; D: 8,2 cm.
- Herst.: Baccarat.
- Form und Dekor: Leicht konisch. Unterseite ähnlich 02.01: 6 gekerbte Halbkegel laufen auf das Zentrum zu.
Die Kegel schließen auf der Außenseite mit einer Muschel ab. Korpus: Umlaufend 6 Rauten aus Spitzsteineln zusammengesetzt, dazwischen Blattornament . Alles auf gekörntem Grund. Breiter dekorloser Mundrand.
- Abb. Launay Hautin 1839, Pl. 53 "Pièces diverses. Gobelet cylindrique. No. 1862. B. (2.), m. sablée à
palmes et lozanges.
- Die Abbildung weist auf der Unterseite eine Auskugelung im Zentrum auf, die bei unserem Exemplar nicht vorhanden ist.
- Wahrscheinlich stempelgepreßt. Formnähte teilweise erkennbar.
- Ähnlich MB VSL 1839, pl. 14 "Pièces diverses. No. 399, forme conique, m. à lozanges et sablé." Auch
noch in den Tarifen 1843-1855. Wesentliche Unterschiede zu unserem Exemplar: andere Gestaltung des unteren Teils (auch der Unterseite) und der Blattornamente.
|
|
|
|
|
|
|
|
© Copyright 2001-2009 Simon Becker. Stand dieser Seite: Sonntag, 4. Januar 2009
|
|