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Die "Nullserie" 8

0.21

0.21 Fußbecher

  • Farblos.
  • D: 9 cm; H: 14,4 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: Auf runder getreppter Fußplatte – Spitzsteineldekor auf der Unterseite – kurzer Balusterschaft. Nodus hat senkrechte Rillen. Darüber konische Kuppa mit glattem Mundrand.. Zwei getreppte Ringe mit feinem Rillenmuster umschließen den Boden der Kuppa. Die Wandung enthält (auf gekörntem Grund ) ein  "gotisierendes" Dekor: Zwischen fünf Pilastern ebenso viele Kielbögen mit eingeschriebenen jüngeren Bögen und Vierpaß.
  • Schweres Glas mit leichtem Grauton. Dekor und sablé-Grund in guter Pressung.
  • Zwei ähnliche Becher finden sich bei Launay Hautin (B). Planche 48 "Moulure sablée gothique, No. 1757, Verre à eau", hergestellt in St. Louis. Dieser Becher auch bei Pazaurek abgebildet (a. a. O. S. 364, Abb. 317). Und planche 54, ebenfalls St. Louis. (No. 1880). Die Kuppa hier aber als Glockenform ausgebildet; deshalb wohl die Bezeichnung für den Becher mit "Verre hollandais". Weitere Stücke mit diesem Muster auf den genannten Blättern.
  • Im Unterschied zu meinem Becher haben die aus St. Louis (a) einen Stern auf der Unterseite der Fußplatte; (b) wagrechte Rille auf dem Nodus; (c) am Kuppaboden Spitzsteinel und (d) feine senkrechte Rillen am Mundrand.
  • Dieser Becher tauchte in den 80er und 90er Jahren auf dem westdeutschen und "Westberliner" Markt häufiger auf. Es könnte sich um eine Reproduktion aus der 2. Hälfte des 20 Jahrhunderts handeln.

     

0.22  nicht besetzt

0.23

0.23 Fußvase

  • Farblos.
  • D: 9,5 cm; H: 13,8 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst.: Baccarat(?)
  • Form und Dekor. Auf dicker runder Fußplatte kurzer runder Schaft. Auf der Unterseite der Fußplatte um einen achteckigen Rautenstern spiralig angeordnetes, zum Rand hin größer werdendes Spitzsteineldekor. Über dem Schaft pilzförmiger Nodus mit feinen senkrechten Rillen. Darüber glockenförmige Kuppa mit wulstiger Ausbuchtung unten mit scharf-kantigen Spitzsteineln. Oberer Rand stark gebogt. Darauf ein Ring mit senkrechter Wan-dung innen und 18 Noppen außen. Mittelteil der Wandung "gotisierendes" Dekor auf ge-körntem Grund: 6 Spitzbögen und eingeschriebene Dreipässe über je einem 6eckigen Rautenstern und einer Kreuzblume. In den Zwickeln über den Bögen kleine Spitzsteinel.
  • Funkeldes weißes schweres Glas. Saubere Pressung. In Art und Dekor ähnlich Teller 0.10.
  • Abb. Launay Hautin (G 2) Planche 26 "Vases Medicis, No 1899 (4 ½[?]) [oder 3 ½ frz. Zoll] B[accarat] m. sablée à arcades gothiques". In den beiden anderen Katalogen (G 1) und (B) nicht mehr abgebildet.
  • S. a. Scharein, P-K 00/4, S. 80 und P-K 00/6, S. 72, wo zwei etwas kleinere Vasen vorgestellt werden, die in Schweden gekauft wurden. Ein identisches Exemplar befinde sich in Smalands Glasmuseum, mit dem Hinweis "hergestellt in Reijmyre, Mitte 19. Jh."

0.23.1 Fußvase

  • Farblos.
  • H: 12 cm; D (oberer Rand): 9 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: Die Form ähnelt der der vor. Vase. Runder, leicht ansteigender Fuß. Auf kleiner runder Plinthe kurzer Schaft, der in einem pilzförmigen Nodus endet. Darüber glockenförmiger Korpus, der sich oben weit öffnet. Eine Art Eierstab bildet den Rand, der oben abgeschliffen ist. Der untere bauchige Teil des Korpus ist außen sechseckig. Die einzelnen Flächen tragen ovale Noppen, die mit kleinen Spitzsteineln ausgefüllt sind. Darüber sechs Spitzbogenfelder, ebenfalls mit Spitzsteineln ausgefüllt. Zwischen den Bögen eine Reihe Sterne, darüber 'Rehboschen'. Unter der Fußplatte Blattdekor; die 6 ovalen 'Blätter' sind mit (scharfkantigen) Spitzsteineln gefüllt.
  • Scharfer Abdruck des Dekors. Das Glas ist stumpfer als bei vor.

0.23.2 Fußvase

  • Farblos.
  • H: 12,5 cm; D: 9,7 cm.
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: Sehr große Ähnlichkeit mit 0.23. Mit Ausnahme der Fuplatte. Deren Grundform ist quadratisch mit abgeflachten Ecken und eingezogenen Seiten. Mehrfach getreppt und unten mit 11 Reihen Spitzsteineln versehen. Der Stiel ist länger und schmaler als bei 0.23.  Der pilzförmige Abschluß ist flacher, aber mit feineren Kerben. Das Unterteil der Kuppa besteht aus drei Reihen Spitzsteineln (gegenüber 4 bei vor.). Der obere, abgesetzte Rand ist niedriger und schließt mit -ebenfalls- 18 Noppen ab, die aber kleiner sind. Durch Ver-formung beim Abkühlen ist die Symmetrie zwischen den 6 neogotischen Feldern der Kuppa und  der achteckigen Fußplatte nicht ganz bewahrt.
  • Die Glasmasse ist nicht ganz so hell und brillant wie bei Nr. 0.23.

 

0.24

0.24 Fußschale mit Deckel

  • Farblos.
  • D: 15,9 cm; H: 20,4 cm
  • Ohne Marke.
  • Hersteller unbekannt.
  • Form und Dekor: Auf rundem Fuß Balusterschaft. Darüber runde Kuppa. Deckel konisch, leicht konkav; mit gezähntem Rand und glattem Innenrand. Blütenförmiger Knauf. Das Dekor, "diamants et feuilles", sowohl auf der Wandung der Kuppa als auch auf dem Deckel. Auf der Unterseite der Fußplatte  6 Spitzsteinelsegmente getrennt durch strahlenförmig angeordnete Kerben.
  • Schweres helles Glas. Leicht schlierig. Spitzsteineldekor – außer auf Deckelknauf – stumpf.
  • Launay Hautin (G) hat 2 "compotiers" von Baccarat im Angebot, planche 9, Nr. 703 und 704 innerhalb des "Service à diamants et feuilles". Man möchte annehmen, daß meine Schale eine Zusammenstellung aus beiden Nummern ist: Der Deckel mit dem gezähnten Rand und der schlanken höheren Form paßte zu Nr. 703, während Fußplatte (incl. Unterseite) und Schaft zu Nr. 704 zu gehören scheinen. Die Kuppa jedoch entspricht – im Hinblick auf die Anzahl der 'diamants-et-feuilles'-Felder – wieder eher der der Schale auf Sockel.

 

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© Copyright 2001-2008  Simon Becker.  Stand dieser Seite: Donnerstag, 2. Oktober 2008