uk05
fra02
Die "Nullserie" 9

0.25

 

0.25 Fußschale mit Deckel/Compotier

  • Farblos.
  • D (Unterteil): 13,3 cm; H: 11,9 cm
  • D (Deckel): 14,4 cm; H: 7,7 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: Unterteil: Auf dekorlosem runden Fuß dicker kurzer Stiel. Darauf gebauchte runde Kuppa mit überkragendem dekorlosen Rand.
  • Dekor: Zwischen 10 nach unten schmaler werdenden Rippen Faltendekor (Draperie). Deckel: Gedrungene Glockenform, schmaler senkrechter Rand mit Kerbdekor. Runder Griff mit strahlenförmigem Kerbdekor, wahrscheinlich geschliffen. Sonst Dekor wie auf Unterteil.
  • Merkwürdig ist, daß das Unterteil keine spezielle Auflage für den Deckel hat. Möglicherweise gehörte der Deckel ursprünglich zu einem anderen Unterteil, und dieses hier war ein "coupe à dessert", "forme évasée, à pied rond". In dieser Form ist die Fußschale nicht in den 3 Launay Hautin Katalogen um 1840 zu finden. Vielleicht ist sie in einem früheren Katalog  vertreten. Siehe Anmerkungen zum folgenden Stück.
  • Vgl. Launay Hautin 1840 (G), pl. 3 "Service moulé à draperies (B[accarat].) Compotiers. Forme macado."

 

0.26

0.26 Karaffe

  • Farblos.
  • H (ohne Stöpsel): 22,8 cm; D: 12 cm
  • H (Stöpsel): 7 cm; D: 7,5 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst.: Baccarat.
  • Form und Dekor: Birnenförmig, mit siebeneckigem geschliffenem  Hals, der mit drei 7eckigen Ringen, ebenfalls geschliffen, versehen ist. Breiter flacher Gießrand. Der bauchige Teil der Karaffe hat das gleiche Faltendekor wie 0.25: zwischen 7 senkrechten breiten Rippen, die sich unterm Boden fortsetzen und dort sternförmig zusammenlaufen. Der Stöpsel hat die Form einer Blüte – mit 8(!) Blütenblättern. Steckteil des Deckels und Halsteil sind nicht geraut. Unterteil der Karaffe durchgehend mit leichtem Grauschleier.
  • Abb. Launay Hautin 1840 (G) pl. 3 "Service moulé à draperies (B[accarat].) Carafe cylindrique [unles.]..."
  • Ausführlich: Mucha, "Mechanization", S. 6-8. Unsere Karaffe entspräche Größe 2 (Karaffe für Wasser). Das Dekor "draperies" wird von ihr zu den 11 ursprünglichen Preßglasdekoren der Hütte gerechnet, die seit 1834 in Gebrauch sind. Nach Darstellung von Frau Mucha handelt es sich bei diesen Karaffen ("cristaux moulés en plein") und ähnlichen Objekten, die nicht stempelgepreßt sein können, um formgeblasene Stücke; in die Form geblasen nicht durch die Lungenkraft des Glasbläsers, sondern mit Hilfe der Robinet-Pfeife (>mehr/>more). Bei durch Lungenkraft geformten Gläsern "spiegelt" die Innenseite des Gegenstandes das Dekor der Außenseite negativ wider. Bei höherem Druck wird die Innenseite beinahe glatt – aber nicht ganz. Vermutlich hat es auch nur funktioniert, wenn man die Glaswandung sehr dick machte, also die in die Form gebrachte Glasmasse ziemlich groß war.
  • Da die Karaffe in Frankreich gekauft wurde, dürfte die Zuweisung zu Baccarat legitim sein. Die vor. Fußschale habe ich in  Deutschland gekauft und der Vorbesitzer bezeichnete sie als "böhmisch".
  • Das Gewicht beträgt in beiden Fällen ca 1350 g.
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© Copyright 2001-2008  Simon Becker.  Stand dieser Seite: Donnerstag, 2. Oktober 2008