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04.10 Kleiner Teller
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Farblos.
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D: 10,8 cm; H: 2 cm
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Herst. unbekannt.
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Form und Dekor: In vieler Hinsicht eine gröbere Variante des vorigen Tellers. Der sablé-Grund ist nicht so dicht
, die einzelnen Punkte sind in konzentrischen Ringen im Spiegel und auf der Fahne verteilt. Das Blumenbukett
ist weniger detailliert, die Rocaillen ähneln Bohnenranken. Mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit Spillman, Nr. 1402 S. 360. Wie beim vorigen Teller hat das Glas einen leichten Grauton
04.10.1 Var. Andere Größe: D: 11,2 cm; H: 2,3 cm. Stark beschädigt.
04.11 Kleiner Teller
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Farblos.
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D: 13,2 cm; H: 2 cm
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Herst. unbekannt.
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Form und Dekor: Rund, hochgezogener Standring. Im Spiegel größerer 12zackiger Rautenstern auf ehemals(?)
gekörntem Grund. Drumherum 5 Reihen zum Rand hin größer werdender Spitzsteinel. Die einzelnen Reihen sind
gegeneinander versetzt. Fahne: auf gekörntem Grund (tw. 'verblaßt') dreifach wiederholt aus Spitzsteinel
zusammengesetzte Raute, eingefaßt von gespiegelten Blattarabesken. Zwischen den drei Ornamenten je eine Blüte (Chrysantheme ?). Rand: 20 Rundbögen unterbrochen durch ebensoviele Zähne.
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Dickes, nicht ganz weißes Glas. Größere und kleinere Lufteinschlüsse. Schwer.
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Vgl. Mucha,
"Mechanization", S. 7, Fig. 5 "Teacup and saucer ...No pattern name. ..Baccarat 1842". Mit
deutlichen Unterschieden zu unserem Exemplar: Die Steinelung (4 Reihen statt 5) ist in die Fahne integriert, d.
h. der Standring hat einen geringeren Durchmesser. Die Rundbögen sind bei unserem Stück flacher, die
Randzone ist breiter. Deutlich zu sehen bei Mucha, daß die sablé-Grundierung in die Randzähne hineingeführt ist. In MB Launay Hautin (B)
"Extrait des Planches 61...68, Nr. 2135 " ist eine ähnliche diamantierte Raute zu finden – vierfach. Das Muster heißt da "m. Sablée Lozange".
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S. a. Spillman,
S. 360, Nr. 1403 mit Krone und VR im Spiegel; wahrscheinlich anläßlich der Thronbesteigung Königin Victorias 1837. Ein Exemplar mit WR-Markierung.
04.12 Kleiner Teller
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Farblos.
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D: 10 cm; H: 1,6 cm
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Herst. unbekannt.
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Form und Dekor: Rund; Rand gezähnt: abwechselnd 24 große und kleine Zähne. Standring, ungeschliffen. Im
Spiegel Grund aus zum Rand hin größer werdenden Steineln, die im Zentrum kaum noch erkennbar sind. Darin
ein achtstrahliger Stern in Hochrelief. Die Fahne ist durch Kerben ("filets") in 4 Sektoren unterteilt, in denen sich je eine Rocaille in Form einer liegenden S befindet (auf gekörntem Grund).
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Das Glas hat einen leichten Grauton, es enthält zahlreiche Luftblasen. Man hat den Eindruck, daß beim Pressen
eine schon stark abgenutzte Form verwendet worden ist.
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Abb. des Musters MB Launay Hautin 1840,
pl. 17, "Assiettes No 1222 B (Größe unleserlich) m. Sablée et filets".. Auch Mucha, Annales Fig. 5. Die Anzahl der Zähne ist dieselbe; in der MB-Zeichnung weisen die Filets
jeweils auf einen großen Zahn, bei unserer auf einen kleinen.
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Das Muster der Fahne mit den Filets und unterschiedlich großen Randzähnen erscheint zum ersten Mal im
D'Artigues-Tarif [S. 25] auf "Plateaux - Sablé à festons" in 4 verschiedenen Größen, nämlich 3 1/2 , 4, 5 und 5 1/2 pouces. So auch im 2. VSL-Tarif (1831?)
und in den drei späteren von 1839, 1843 und 1847.
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Nach 1850 auch in Schweden hergestellt. S. MB Reymyre (!) 1853, S.[8], Nr. 23 Tallrickar [med] hvassa
uddar djupa. Diameter 6 [Zoll] und Nr. 24 Tallrickar [med] [hvassa uddar] flata.Diameter 6 [Zoll]. Zwei weitere
Exemplare würden von der Größe her eher vergleichbar sein: S. [9] Toilette Tallrickar. Nr. 29 und 30,med Hvassa [uddar]. Diameter 4 1/2 und 4 [Zoll].
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S. a. MB Reijmyre 1899, S. 60 Nr. 2500; dort mit je 22 großen und kleinen Zähnen.
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Ähnlich auch MB Kosta 1855, S. 14 Nlfat, runda; und 1892, S. 48, Nr. 2467.
Nachtrag August 2008
Ein größerer Teller (14,4 cm = 5 1/2 Zoll) mit diesem Dekor befindet sich im Depot des Musée national de
Céramique in Sèvres. Inv. Nr. 1717-9. Er wurde dem Museum 1834 vom Direktor von Baccarat, Godard, geschenkt, nach Abschluß der Gewerbeausstellung in Paris. Wahrscheinlich handelt es sich um eines der
13 Stücke "à ornements gothiques, à arabesques, à quadrilles diamantés, etc., comme taillés, f a i t s d a
n s d e s m o u l e s m é t a l l i q u e s p a r p r e s s i o n .-" (S. Brongniart, a.a.O., S. 347, Nr. 36 a.)
Freundliche Mitteilung von Mme Fa-Hallé, Direktorin des Museums in Sévres.
04.15 Unterteller
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Farblos.
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D: 14,9 cm
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Herst.: Baccarat.
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Form und Dekor: Rund, glatter Rand, leicht konkave Fahne, Spiegel versenkt. Von einem 6strahligen, aus
Rauten zusammengesetzten Stern in der Spiegelmitte gehen 6 Rankenpaare aus mit stilisierten Blättern und
Blüten. Dazwischen 6 kleinere Rautensterne. Alles auf gekörntem Grund. Auf der Fahne, auf gekörntem Grund,
14 Rundbögen über Arabesken. Die Zwickel über den Rundbögen sind ausgefüllt mit kleinen Spitzsteineln.
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Abb. MB Launay Hautin (Berliner Exemplar), Planche 46, No. 1730. Bildet zusammen mit der Tasse 05.31
ein Gedeck. Als Hersteller wird B[accarat] angegeben. Unterteller und Tasse werden auch in Belgien hergestellt. S. MB Val Saint Lambert und Zoude 1839
, pl. 14 Pièces diverses. Tasses à thé et Soucoupes. No. 409. Auch noch Tarif VSL 1843 und 1847.
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