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02.30 Likörglas

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Farblos.
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H. 9,3 cm; D (Mundrand): 3,7 cm.
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Herst.: Baccarat und St. Louis.
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Form und Dekor: Auf dicker runder Fußplatte mit Bodenstern runder Stiel, der mit einem linsenartigen Nodus
endet. Darauf konische Kuppa aus 10 Rippen. Jede Rippe hat in der Mitte eine eingeschliffene Linse.
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Nicht stempelgepreßt.
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Abb. Launay Hautin 1840, pl. 20, Garnitures de Porte-liqueurs, Moulé à bambous, verre à gondole.
02.31
02.31.1 2 Likörgläser
02.31.2
 
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Farblos.
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1. D(Fußplatte): 4,9 cm; D(Kupparand): 3,8 cm; H: 9,8 cm.
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2. D(Fußplatte): 5 cm; D(Kupparand): 3,6 cm; H: 9,2 cm.
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Herst.: s.u.
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Form und Dekor: Auf flachem runden Fuß achteckiger Stiel mit konischer Kuppa.
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Glatter Mundrand. Dekor: "diamants et feuilles". Dekor unter der Fußplatte: 6 Sektoren durch je 3 Kerben
getrennt und mit Spitzsteineln gefüllt. Der Stiel ist überschliffen.
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Die Kuppa bei (1) ist langgezogen, größer; der Stiel ist schlanker, der Mundrand breiter.
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Bei (2) ist die Kuppa leicht bauchig, der Stiel wird oben sehr viel dicker, der Mundrand ist schmaler, die
Fußplatte etwas dicker.
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Anm. zur Provenienz: Zur Herstellung der beiden Gläser sind 2 verschiedene Formen benutzt worden, die
Unterschiede können nicht durch Manipulation nach Herausnehmen aus der Form zustande gekommen sein. Man könnte von zwei verschiedenen Hütten ausgehen. So weit mir bekannt ist, gibt es, wenn Baccarat und
St. Louis als Hersteller angegeben sind, keine Formunterschiede. Da (2) zusammen mit der Likörkaraffe 01.16 in Süddeutschland gekauft wurde und beide Stücke zusammen MB Launay Hautin 1840, pl. 21
("Garnitures de Porte-Liqueurs, à diamants et feuilles, verre à gondole, B. et St.L.") abgebildet sind, scheint eine lothringische Herkunft am wahrscheinlichsten.
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Die schlankere Kuppa und der schlanke Stiel von (1) erscheinen zum ersten Mal im Tarif des Cristaux de M.
d'Artigues, pl. [22] bzw. [24] ("Verres à liqueurs sans bouton. Diamants et feuilles".) Die beiden Blätter erscheinen so auch im Tarif von Val Saint Lambert bzw. Zoude um 1830.
Da ist allerdings nicht zu erkennen, ob die Fußplatte gemustert ist. Dagegen ist die Musterung deutlich zu sehen im MB Val Saint
Lambert 1839, pl. 15 ("Pièces Diverses. Garnitures de Porte-Liqueurs. No. 427, verre fme gondole à diam. & feuilles")
. (Die Karaffe dazu ist beinahe identisch mit der Baccarat-St. Louis-Karaffe: unter dem
Boden ist hier ein Spitzsteineldekor.) Wie schon öfter erwähnt, ist der VSL-Katalog identisch mit dem Katalog von Zoude und dem Verkaufskatalog von Cappellemans & fils aus derselben Zeit.
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Es wäre also möglich, daß diese Form nur in Belgien hergestellt worden ist; wenn nicht in Voneche, dann
vielleicht in Namur(Cristallerie Zoude), wohin die Formen der stillgelegten Kristallerie von d'Artigues verkauft worden waren. (S. u. a. Bicentenaire, p. 156.)
02.32 Likörglas

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Farblos.
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D: 4,6 cm; H: 8,7 cm
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Herst.: Baccarat.
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Form und Dekor: Der Fuß besteht aus einer 8eckigen und einer kleineren runden Platte. Darauf großer
8eckiger Nodus mit feinen Querrillen und 8eckiger Stiel. Konische runde Kuppa mit glattem Mundrand. Unter
der Fußplatte feiner vielstrahliger Stern. Das Dekor auf der Kuppawandung ist zweigeteilt: unten 5 Reihen
feiner Spitzsteinel, darüber arabeskenartiges Reliefdekor auf gekörntem Grund (zweifach). Bodenplatte und Stiel geschliffen.
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Abb. Launay Hautin 1840,
Planche 47 "Service de Table. Moulure sablée et arabesques. B[accarat]. No. 1736 (2,4,5,6). Verre conique - pied à pans". Hier vermutlich Größe "6".
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Schweres "weißes" Kristallglas. Sehr guter Abdruck des Dekors. Bei meinen beiden Exemplaren scheint die
Fußplatte später nachgeschliffen worden zu sein. Der eine Bodenstern ist nur noch zu einem Viertel vorhanden, der zweite hat im Vergleich zur Katalogzeichnung einen geringeren Durchmesser.
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Da der Teller mit demselben Dekor in verschiedenen Größen heute noch hergestellt wird, ist ein späteres
Herstellungsdatum für das Glas nicht auszuschließen.
02.33 Likörglas

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Farblos.
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H: 9,2 cm; D (Mundrand): 3,7 cm.
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Herst.: Baccarat und St. Louis.
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Form und Dekor: Auf dicker getreppter runder Fußplatte (dekorlos) sechsfach facettierter Stiel. Auf einem
linsenartigen Nodus sitzend konische Kuppa. Breiter Mundrand. Dekor: "à arabesques, deux boules, verre à gondole" (wie Karaffe 01.15).
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Nicht stempelgepreßt.
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Abb. Launay Hautin 1840, Pl. 20. Ebenso wie die beiden Karaffen mit dem gleichen Dekor durchgestrichen.
02.34 Likörglas

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Farblos.
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H: 5 cm; D( Mundrand): 3,5 cm.
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Herst.: VSL(?), Baccarat, St. Louis.
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Form und Dekor: Faßförmig. 12 Rippen bilden den Korpus. Schmaler Mundrand.
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Die Rippen haben jeweils im oberen Teil eine geschälte Kugel und laufen unten zu einem Stern zusammen.
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Abb. Tarif d'Artigues (Vonêche) und VSL
, 1. Seite Moulure en Plein, "Gobelets baril No. 6. Bambous taillés à perles".
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Unter der gleichen Bezeichnung auch im frühen Zoude-Tarif.
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Auch Launay Hautin 1840,
pl. 19 als Teil von Garnitures à cave, Gobelets baril à liqueur, St. L. et B.
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S.a. meine Anmerkungen zu 02.12.
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S.a. Nr. 01.17 und 02.35.
02.35 Likörglas

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Farblos.
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H: 7,2 cm; D(Mundrand): 3,5 cm; Fußplate: 3,3 x 3,3 cm.
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Herst.: Baccarat und St. Louis.
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Form und Dekor: Auf dicker quadratischer Plinthe mit 12zackigem Bodenstern kleiner runder Fuß mit 8eckigem
kurzen Stiel (Plinthe und Stiel überschliffen). Darauf faßförmige Kuppa mit 12 Rippen, die jeweils mittig eine
eingeschliffene Linse haben. Die Rippen laufen unten sternförmig zusammen. Es ist offensichtlich, daß das Glas eine Zusammenfügung von Kleinem Becher 02.09 und neuem Unterteil ist.
Abb.
MB Launay Hautin 1840 pl. 19. Garnitures de cave. Gobelets, barils à liqueur. No. 1237 B. et St.L., m. à bambous, à pied.
02.36 Likörglas

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Farblos.
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H: 9,6 cm; D: 4,5 cm.
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Herst.: St. Louis.
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Form und Dekor: Auf achteckiger Fußplatte mit vielstrahligem Bodenstern achteckiger Stiel mit tiefsitzendem
horizontal gekerbten Nodus. Konische Kuppa mit unterschiedlichem Dekor: untere Hälfte 5 Reihen Spitzsteinel, obere Hälfte florales Dekor auf gekörntem Grund, schmaler Mundrand.
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Abb.: Launay Hautin 1839, pl. 52 Service de Table. Moulure sablée et guirlande. St.L. Verre à liqueur. No.
1842 (7) fe. conique.
02.37 bis 39 nicht besetzt.
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